Paläste

Die Varaždiner Paläste, prächtige und luxuriöse Gebäude, die die Namen ihrer ehemaligen Besitzer (oder Erbauer) prominenter Adelsfamilien tragen, verleihen der Stadt Varaždin den Titel einer „Barockstadt“. Ihre Fassaden sind zum Synonym für Eleganz und Verspieltheit des historischen Kerns von Varaždin geworden. Da sie so wunderschön aussehen, werden sie auch gerne fotografiert. Im Zentrum gibt es wirklich viele Paläste, und wenn wir genauer hinschauen, sehen wir die außergewöhnliche Geschichte über die einstige Bedeutsamkeit, den Ruhm und den Reichtum von Varaždin, das auch stolz auf den Status der “ ehemaligen Hauptstadt“ ist.

Drašković-Palast

Der heutige Drašković-Palast, der sich auf dem Varaždiner Hauptplatz befindet, wurde an der Stelle eines ehemaligen großen Hauses errichtet, das dort bereits 1616 stand und sich im Besitz derselben Familie befand. Seine heutige Form, Größe und Schönheit erlangte der Palast in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Seine historische Bedeutsamkeit beruht auf der Tatsache, dass sich 1756 der kroatische Ban Graf Franjo Nádasdy darin niederließ und Varaždin zur Hauptstadt des Königreichs machte, das ein Teil der Habsburgermonarchie war. Im Palast tagte auch das kroatische Parlament, und bis zum großen Brand im Jahre 1767 war es der Sitz des königlichen Gouverneursrates, d.h. der damaligen Regierung.


Dank der Restaurierung bekam der Palast sein ursprüngliches Aussehen wieder. Das große vergoldete Wappen der Familie Drašković befindet sich an seinem Steinportal.

Oršić-Palast

Laut Aufzeichnungen des Stadtmagistrats aus dem Jahr 1804 beschloss der damalige Graf Erdödy, an der Stelle des heutigen Gebäudes einen Palast zu errichten. Dies gelang ihm auch. Es wird geschätzt, dass er 1805 fertiggestellt wurde, was auch sein Baustil bestätigt. Im Gegensatz zu ähnlichen Gebäuden im historischen Kern, die sich durch Merkmale des Barock und Rokoko auszeichen, wird der Oršić-Palast mit einem frühklassizistischen Stil geschmückt, der besonders am schönen Steinportal erkennbar ist.


Für diejenigen, die sich vielleicht fragen, warum der von Graf Erdödy erbaute Palast nicht nach dieser Familie benannt ist – die Antwort ist ziemlich einfach. Ende des 19. Jahrhunderts ging der Palast in den Besitz der Gräfin Paulina Oršić über, die offensichtlich den tieferen Eindruck bei den Einwohnern von Varaždin hinterlassen hat.

Patačić-Palast

Der wertvollste Rokoko-Palast in Varaždin, aber auch einer der berühmtesten in Kroatien, wurde 1764 erbaut. Selbst der große Brand von Varaždin im Jahr 1776 hat ihm keinen nennenswerten Schaden zugefügt. Im 18. Jahrhundert war es das Zuhause der Familie Patačić und das Zentrum des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Stadt. Nach dem finanziellen Zusammenbruch der Familie wechselte der Palast Besitzer und Zweck. Sein heutiges Aussehen ist einer gründlichen Renovierung und Rekonstruktion Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts zu verdanken.


Über seinem Steinportal befindet sich das „Auge Gottes“, ein Symbol der Gegenreformation als vorherrschende Bewegung aus der Zeit seiner Erbauung. Der Palast ist mit einem sehr schönen Erker geschmückt – einem geschlossenen Eckbalkon mit Blick auf die Gundulićeva-Straße, den Franziskaner Platz und den König-Tomislav-Platz bzw. den Drašković-Palast. Im Teil des Palastes entlang der Gundulićeva-Straße, die unter den Einwohnern von Varaždin fast ausschließlich als „Dućanska-Straße“ bekannt ist, befindet sich eine Metallschildkröte – ein Ladenschild, das ehemalige Symbol des Lebensmittelgeschäfts, dessen Original sich im Stadtmuseum befindet. Die Ladenschilder waren historische Werbetafeln, also Figuren, die die Tätigkeit des Handwerks kennzeichneten. Sie konnten auch ein Symbol oder, wie wir es heute nennen würden, das Logo des Kaufmanns darstellen.


Beim Wiederaufbau des Schlosses wurden sehr schöne Wandmalereien mit Szenen aus dem Leben des ausgehenden 18. Jahrhunderts gefunden, die einst als Innenausstattung dienten. Im Innenhof des Palastes befinden sich sehr dekorative Holzbalken, die an den Aufstieg der Stadt Varaždin erinnern.

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Prassinsky-Sermage Palast

Auf dem vielleicht schönsten Platz in Varaždin, dem Miljenko-Stančić-Platz, steht das verspielte Äußere des Sermage-Palastes im Mittelpunkt. Sein Rokoko-Äußeres ist das Ergebnis einer Renovierung im Jahr 1759. Der Palast erhielt einen ausländischen Namen, da das Schloss durch Eheverträge von der Familie Prassinzky an die Familie des französischen Adels Sermage überging. Sein harmonischer Schmiedeisenbalkon ist eines der markantesten Stilmerkmale des Palastes. Der große, ursprünglich erhalten gebliebene Innenhof wird in den Sommermonaten zu einem der Zentren des kulturellen Lebens von Varaždin, da hier Theater- und Tanzaufführungen, verschiedene gastronomische Veranstaltungen und Konzerte stattfinden.


Der Sermage-Palast ist schon seit 1947 untrennbar mit der Varaždiner Kultur verbunden, seitdem sich darin die Dauerausstellung der Galerie alter und neuer Meister des Stadtmuseums Varaždin befindet, in deren Sammlung sich Maria im Ährenkleid, ein Gemälde der Rubens-Schule und Ölgemälde der Canaletto-Schule befindet. Die meisten Gemälde kamen nach dem Zweiten Weltkrieg aus den umliegenden Schlössern, und eine kleine Anzahl an Werken war ein Geschenk von Stjepan Leitner.

Herzer-Palast

Das Ende des Varaždiner Barocks und den Beginn des Klassizismus trennt nur eine schmale Grenze. Manchmal sind es nur wenige Jahre, die stilistisch einen großen Unterschied machen und eine neue Ära eröffnen. Der Herzer-Palast, obwohl er kurz nach den berühmtesten Barockbauten in Varaždin erbaut wurde, ist weder Barock noch Rokoko, sondern ein „reines“ klassizistisches Gebäude. Er wurde 1791 gebaut. Ein weiterer Unterschied zu anderen großen Palästen in der Altstadt besteht darin, dass seine „Anleger“ keine richtigen Adeligen waren. Die wohlhabende Familie Herczer, die durch Kurierdienste reich wurde, kaufte sich den Adelstitel – was damals üblich war. Dies bezeugt auch das auf dem Steinportal eingeschnittene Adelswappen.


Der Palast wurde vollständig renoviert und rekonstruiert und beherbergt heute die Entomologische Sammlung des Stadtmuseums Varaždin, das Lebenswerk des Hochschulprofessors Franjo Košćec, ausgestellt als Dauerausstellung mit dem Titel Welt der Insekten. Die Insektenwelt wurde Ende der 1990er Jahre restauriert und modernisiert und gilt als eine der schönsten ihrer Art in ganz Europa.

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Keglević-Palast

Dieser repräsentative Barockpalast wurde im 17. Jahrhundert auf Majur, einem ehemaligen Stadtgut mit Nebengebäuden, gegenüber den Mauern von Stari grad erbaut. Die heutige Form erhielt er aber wenig später, etwa um das Jahr 1775, als Jakob Erber es im Stil des Rokoko umgestaltete. Hier befindet sich heute die wissenschaftliche Abteilung der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Varaždin.

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Erdödy-Palast

Das große und prächtige Erdödy-Palast wurde Mitte des 18. Jahrhunderts, außerhalb der damaligen Stadtmauern erbaut, was damals bei Adelsfamilien nicht üblich war. Glücklicherweise hat sich die Familie Erdödy dafür entschieden und auf diese Weise dem heutigen Varaždin ein schönes Gebäude auf den westlichen Rand des Stadtzentrums geschenkt. Gegenüber dem Palast befindet sich der große, modern eingerichtete Kapuzinerplatz. Der Palast wurde im Barockstil gebaut, aber sein steinernes Eingangsportal ist im Rokokostil ausgeführt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er für die Bedürfnisse der sogenannten Kapuzinerkaserne umgebaut. Die Arbeiten wurden vom Varaždiner Meister Franciscus Arnold geleitet. Nach vollständiger Renovierung und Rekonstruktion befindet sich heute hier die berühmte Varaždiner Musikschule, die im Erdödy-Palast endlich ein würdiges Zuhause gefunden hat.

Patačić-Puttar Palast

Mit dem Bau dieses wunderschönen Palastes sind mehrere interessante Dinge verbunden. Zum Zeitpunkt seiner Erbauung, um 1745, befand es sich zunächst außerhalb der Stadtmauern, in der Nähe des südlichen Stadteingangs. Es entstand durch die Zusammenlegung von drei separaten Häusern zu einer einstöckigen Ecke mit einem Eckerker, und da es in Etappen gebaut wurde, ist sein Äußeres stilistisch vielfältig. Sein Portal weist einerseits die Merkmale des Spätbarocks auf, andererseits überwiegen klassizistische Züge.

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Komitatspalast Varaždin

Der große Palast der Varaždiner Gespanschaft ist eines der beeindruckendsten Gebäude im historischen Zentrum und dominiert den Franziskanerplatz. Es wurde 1768 im Rokokostil erbaut, aber im Gegensatz zum nahe gelegenen Patačić-Palast wurde es im großen Brand zerstört. Mit der Restaurierung wurden die einstigen Stilmerkmale erst 2001 wiederhergestellt, als es nach einer gründlichen Rekonstruktion wieder in seiner ursprünglichen Schönheit erstrahlte. Der Palast ist heute wie zu seiner Erbauungszeit Sitz der Varaždiner Gespanschaft. (Die Gespanschaften (županije) sind regionale Selbstverwaltungseinheiten.) Im Giebel des Gebäudes befindet sich ein Wappen, das Königin Maria Theresia 1763 als Wappen des Varaždiner Gespanschaft bestimmte. Wenn man durch das große Haustor geht, gelangt man in einen schönen, geschlossenen Hof, in dessen Schatten oft verschiedene, meistens gastronomische Veranstaltungen stattfinden.

Lisaks Turm

Die freie königliche Stadt Varaždin hatte einst auch selbst Mauern und Schanzen. Im Unterschied zu den Mauern von Stari Grad, wurde der Großteil der Stadtmauer, Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen. Einziger Überrest ist das nördliche Stadttor, auch „Wiener“ Stadttor genannt, das aus dem 16. Jahrhundert stammt und heute als Lisaks Turm bekannt ist. Dieses Gebäude wurde nach seinem Besitzer aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, dem Kaufmann Lisak, benannt.


Der Lisak-Turm befindet sich auf dem Ban-Jelačić-Platz oder im Volksmund „Banus-Platz“ genannt. Er war mal ein großer und gepflegter Platz, von dem aus Ban Josip Jelačić mit 50.000 Soldaten im Revolustionsjahr 1848 in den Krieg gegen Ungarn zog.

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Zakmardy-Palast

Dieses prächtige Gebäude wurde 1672 von den Varaždiner Meistern Jakob und Blaž Jančić als Knabenschule für Schüler des Varaždiner Jesuitengymnasiums erbaut. Da er die Baukosten übernahm, wurde der Palast nach Ivan Zakmardy, dem damaligen „Protonotar des Königreichs Kroatien, Slawonien und Dalmatien“, benannt.

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Nitzky-Palast

Dieser spätbarocke Palast, am heutigen Ban-Jelačić-Platz, wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut. Er war im Besitz der wohlhabenden Kaufmannsfamilie Nitzky.

Tomassi-Palast

Der Palast ging durch die Hände mehrerer Besitzer. Baron Stjepan Josip Patačić verkaufte es zuerst an seinen Berater und späteren Präsidenten des Landesgerichtes, Juraj Petković. Die Familie Petković verkaufte es später an die Familie Tomassi, erfolgreiche Besitzer einer Tuchfabrik. Zu ihrer Zeit fanden im größeren, erweiterten Teil des Palastes die ersten Filmvorführungen der Stadt statt.

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Der Palast des Zagreber Kaptols

Das Gebäude des Zagreber Kaptols gehört zur Reihe der Paläste aus dem 18. Jahrhundert, die als die besten architektonischen Errungenschaften dieser Zeit gelten. Dieser einstöckige Palast verfügt über ein besonders schönes, in Stein gemeißeltes Portal und eine verzierte Fassade. Er wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Im ersten Stock befindet sich ein Saal mit schönen Stuckverzierungen an der Decke.

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Paläste

Die Varaždiner Paläste, prächtige und luxuriöse Gebäude, die die Namen ihrer ehemaligen Besitzer (oder Erbauer) prominenter Adelsfamilien tragen, verleihen der Stadt Varaždin den Titel einer „Barockstadt“. Ihre Fassaden sind zum Synonym für Eleganz und Verspieltheit des historischen Kerns von Varaždin geworden. Da sie so wunderschön aussehen, werden sie auch gerne fotografiert. Im Zentrum gibt es wirklich viele Paläste, und wenn wir genauer hinschauen, sehen wir die außergewöhnliche Geschichte über die einstige Bedeutsamkeit, den Ruhm und den Reichtum von Varaždin, das auch stolz auf den Status der “ ehemaligen Hauptstadt“ ist.

Drašković-Palast
Drašković-Palast

Der heutige Drašković-Palast, der sich auf dem Varaždiner Hauptplatz befindet, wurde an der Stelle eines ehemaligen großen Hauses errichtet, das dort bereits 1616 stand und sich im Besitz derselben Familie befand. Seine heutige Form, Größe und Schönheit erlangte der Palast in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Seine historische Bedeutsamkeit beruht auf der Tatsache, dass sich 1756 der kroatische Ban Graf Franjo Nádasdy darin niederließ und Varaždin zur Hauptstadt des Königreichs machte, das ein Teil der Habsburgermonarchie war. Im Palast tagte auch das kroatische Parlament, und bis zum großen Brand im Jahre 1767 war es der Sitz des königlichen Gouverneursrates, d.h. der damaligen Regierung.


Dank der Restaurierung bekam der Palast sein ursprüngliches Aussehen wieder. Das große vergoldete Wappen der Familie Drašković befindet sich an seinem Steinportal.

Oršić-Palast
Oršić-Palast

Laut Aufzeichnungen des Stadtmagistrats aus dem Jahr 1804 beschloss der damalige Graf Erdödy, an der Stelle des heutigen Gebäudes einen Palast zu errichten. Dies gelang ihm auch. Es wird geschätzt, dass er 1805 fertiggestellt wurde, was auch sein Baustil bestätigt. Im Gegensatz zu ähnlichen Gebäuden im historischen Kern, die sich durch Merkmale des Barock und Rokoko auszeichen, wird der Oršić-Palast mit einem frühklassizistischen Stil geschmückt, der besonders am schönen Steinportal erkennbar ist.


Für diejenigen, die sich vielleicht fragen, warum der von Graf Erdödy erbaute Palast nicht nach dieser Familie benannt ist – die Antwort ist ziemlich einfach. Ende des 19. Jahrhunderts ging der Palast in den Besitz der Gräfin Paulina Oršić über, die offensichtlich den tieferen Eindruck bei den Einwohnern von Varaždin hinterlassen hat.

Patačić-Palast
Patačić-Palast

Der wertvollste Rokoko-Palast in Varaždin, aber auch einer der berühmtesten in Kroatien, wurde 1764 erbaut. Selbst der große Brand von Varaždin im Jahr 1776 hat ihm keinen nennenswerten Schaden zugefügt. Im 18. Jahrhundert war es das Zuhause der Familie Patačić und das Zentrum des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Stadt. Nach dem finanziellen Zusammenbruch der Familie wechselte der Palast Besitzer und Zweck. Sein heutiges Aussehen ist einer gründlichen Renovierung und Rekonstruktion Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts zu verdanken.
Über seinem Steinportal befindet sich das „Auge Gottes“, ein Symbol der Gegenreformation als vorherrschende Bewegung aus der Zeit seiner Erbauung. Der Palast ist mit einem sehr schönen Erker geschmückt – einem geschlossenen Eckbalkon mit Blick auf die Gundulićeva-Straße, den Franziskaner Platz und den König-Tomislav-Platz bzw. den Drašković-Palast. Im Teil des Palastes entlang der Gundulićeva-Straße, die unter den Einwohnern von Varaždin fast ausschließlich als „Dućanska-Straße“ bekannt ist, befindet sich eine Metallschildkröte – ein Ladenschild, das ehemalige Symbol des Lebensmittelgeschäfts, dessen Original sich im Stadtmuseum befindet. Die Ladenschilder waren historische Werbetafeln, also Figuren, die die Tätigkeit des Handwerks kennzeichneten. Sie konnten auch ein Symbol oder, wie wir es heute nennen würden, das Logo des Kaufmanns darstellen.
Beim Wiederaufbau des Schlosses wurden sehr schöne Wandmalereien mit Szenen aus dem Leben des ausgehenden 18. Jahrhunderts gefunden, die einst als Innenausstattung dienten. Im Innenhof des Palastes befinden sich sehr dekorative Holzbalken, die an den Aufstieg der Stadt Varaždin erinnern.

Prassinsky-Sermage Palast
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Prassinsky-Sermage Palast

Auf dem vielleicht schönsten Platz in Varaždin, dem Miljenko-Stančić-Platz, steht das verspielte Äußere des Sermage-Palastes im Mittelpunkt. Sein Rokoko-Äußeres ist das Ergebnis einer Renovierung im Jahr 1759. Der Palast erhielt einen ausländischen Namen, da das Schloss durch Eheverträge von der Familie Prassinzky an die Familie des französischen Adels Sermage überging. Sein harmonischer Schmiedeisenbalkon ist eines der markantesten Stilmerkmale des Palastes. Der große, ursprünglich erhalten gebliebene Innenhof wird in den Sommermonaten zu einem der Zentren des kulturellen Lebens von Varaždin, da hier Theater- und Tanzaufführungen, verschiedene gastronomische Veranstaltungen und Konzerte stattfinden.
Der Sermage-Palast ist schon seit 1947 untrennbar mit der Varaždiner Kultur verbunden, seitdem sich darin die Dauerausstellung der Galerie alter und neuer Meister des Stadtmuseums Varaždin befindet, in deren Sammlung sich Maria im Ährenkleid, ein Gemälde der Rubens-Schule und Ölgemälde der Canaletto-Schule befindet. Die meisten Gemälde kamen nach dem Zweiten Weltkrieg aus den umliegenden Schlössern, und eine kleine Anzahl an Werken war ein Geschenk von Stjepan Leitner.

Herzer-Palast
Herzer-Palast

Das Ende des Varaždiner Barocks und den Beginn des Klassizismus trennt nur eine schmale Grenze. Manchmal sind es nur wenige Jahre, die stilistisch einen großen Unterschied machen und eine neue Ära eröffnen. Der Herzer-Palast, obwohl er kurz nach den berühmtesten Barockbauten in Varaždin erbaut wurde, ist weder Barock noch Rokoko, sondern ein „reines“ klassizistisches Gebäude. Er wurde 1791 gebaut. Ein weiterer Unterschied zu anderen großen Palästen in der Altstadt besteht darin, dass seine „Anleger“ keine richtigen Adeligen waren. Die wohlhabende Familie Herczer, die durch Kurierdienste reich wurde, kaufte sich den Adelstitel – was damals üblich war. Dies bezeugt auch das auf dem Steinportal eingeschnittene Adelswappen.
Der Palast wurde vollständig renoviert und rekonstruiert und beherbergt heute die Entomologische Sammlung des Stadtmuseums Varaždin, das Lebenswerk des Hochschulprofessors Franjo Košćec, ausgestellt als Dauerausstellung mit dem Titel Welt der Insekten. Die Insektenweltwurde Ende der 1990er Jahre restauriert und modernisiert und gilt als eine der schönsten ihrer Art in ganz Europa.

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Keglević-Palast
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Dieser repräsentative Barockpalast wurde im 17. Jahrhundert auf Majur, einem ehemaligen Stadtgut mit Nebengebäuden, gegenüber den Mauern von Stari grad erbaut. Die heutige Form erhielt er aber wenig später, etwa um das Jahr 1775, als Jakob Erber es im Stil des Rokoko umgestaltete. Hier befindet sich heute die wissenschaftliche Abteilung der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Varaždin.

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Erdödy-Palast
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Erdödy-Palast

Das große und prächtige Erdödy-Palast wurde Mitte des 18. Jahrhunderts, außerhalb der damaligen Stadtmauern erbaut, was damals bei Adelsfamilien nicht üblich war. Glücklicherweise hat sich die Familie Erdödy dafür entschieden und auf diese Weise dem heutigen Varaždin ein schönes Gebäude auf den westlichen Rand des Stadtzentrums geschenkt. Gegenüber dem Palast befindet sich der große, modern eingerichtete Kapuzinerplatz. Der Palast wurde im Barockstil gebaut, aber sein steinernes Eingangsportal ist im Rokokostil ausgeführt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er für die Bedürfnisse der sogenannten Kapuzinerkaserne umgebaut. Die Arbeiten wurden vom Varaždiner Meister Franciscus Arnold geleitet. Nach vollständiger Renovierung und Rekonstruktion befindet sich heute hier die berühmte Varaždiner Musikschule, die im Erdödy-Palast endlich ein würdiges Zuhause gefunden hat.

Patačić-Puttar Palast
Patačić-Puttar Palast

Mit dem Bau dieses wunderschönen Palastes sind mehrere interessante Dinge verbunden. Zum Zeitpunkt seiner Erbauung, um 1745, befand es sich zunächst außerhalb der Stadtmauern, in der Nähe des südlichen Stadteingangs. Es entstand durch die Zusammenlegung von drei separaten Häusern zu einer einstöckigen Ecke mit einem Eckerker, und da es in Etappen gebaut wurde, ist sein Äußeres stilistisch vielfältig. Sein Portal weist einerseits die Merkmale des Spätbarocks auf, andererseits überwiegen klassizistische Züge.

Komitatspalast Varaždin
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Komitatspalast Varaždin

Der große Palast der Varaždiner Gespanschaft ist eines der beeindruckendsten Gebäude im historischen Zentrum und dominiert den Franziskanerplatz. Es wurde 1768 im Rokokostil erbaut, aber im Gegensatz zum nahe gelegenen Patačić-Palast wurde es im großen Brand zerstört. Mit der Restaurierung wurden die einstigen Stilmerkmale erst 2001 wiederhergestellt, als es nach einer gründlichen Rekonstruktion wieder in seiner ursprünglichen Schönheit erstrahlte. Der Palast ist heute wie zu seiner Erbauungszeit Sitz der Varaždiner Gespanschaft. (Die Gespanschaften (županije) sind regionale Selbstverwaltungseinheiten.) Im Giebel des Gebäudes befindet sich ein Wappen, das Königin Maria Theresia 1763 als Wappen des Varaždiner Gespanschaft bestimmte. Wenn man durch das große Haustor geht, gelangt man in einen schönen, geschlossenen Hof, in dessen Schatten oft verschiedene, meistens gastronomische Veranstaltungen stattfinden.

Lisaks Turm
Lisaks Turm

Die freie königliche Stadt Varaždin hatte einst auch selbst Mauern und Schanzen. Im Unterschied zu den Mauern von Stari Grad, wurde der Großteil der Stadtmauer, Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen. Einziger Überrest ist das nördliche Stadttor, auch „Wiener“ Stadttor genannt, das aus dem 16. Jahrhundert stammt und heute als Lisaks Turm bekannt ist. Dieses Gebäude wurde nach seinem Besitzer aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, dem Kaufmann Lisak, benannt.
Der Lisak-Turm befindet sich auf dem Ban-Jelačić-Platz oder im Volksmund „Banus-Platz“ genannt. Er war mal ein großer und gepflegter Platz, von dem aus Ban Josip Jelačić mit 50.000 Soldaten im Revolustionsjahr 1848 in den Krieg gegen Ungarn zog.

Zakmardy-Palast
Zakmardy-Palast

Dieses prächtige Gebäude wurde 1672 von den Varaždiner Meistern Jakob und Blaž Jančić als Knabenschule für Schüler des Varaždiner Jesuitengymnasiums erbaut. Da er die Baukosten übernahm, wurde der Palast nach Ivan Zakmardy, dem damaligen „Protonotar des Königreichs Kroatien, Slawonien und Dalmatien“, benannt.

Nitzky-Palast
Nitzky-Palast

Dieser spätbarocke Palast, am heutigen Ban-Jelačić-Platz, wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut. Er war im Besitz der wohlhabenden Kaufmannsfamilie Nitzky.

Tomassi-Palast
Tomassi-Palast

Der Palast ging durch die Hände mehrerer Besitzer. Baron Stjepan Josip Patačić verkaufte es zuerst an seinen Berater und späteren Präsidenten des Landesgerichtes, Juraj Petković. Die Familie Petković verkaufte es später an die Familie Tomassi, erfolgreiche Besitzer einer Tuchfabrik. Zu ihrer Zeit fanden im größeren, erweiterten Teil des Palastes die ersten Filmvorführungen der Stadt statt.

Der Palast des Zagreber Kaptols
Der Palast des Zagreber Kaptols

Das Gebäude des Zagreber Kaptols gehört zur Reihe der Paläste aus dem 18. Jahrhundert, die als die besten architektonischen Errungenschaften dieser Zeit gelten. Dieser einstöckige Palast verfügt über ein besonders schönes, in Stein gemeißeltes Portal und eine verzierte Fassade. Er wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Im ersten Stock befindet sich ein Saal mit schönen Stuckverzierungen an der Decke.

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